Fotowettbewerbe

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Paul
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Fotowettbewerbe

Beitrag von Paul »

Würde mich mal interessieren: wie steht ihr eigentlich zu Fotowettbewerben?
nimmt gelegentlich jemand von euch daran teil?
wenn ja, an welchen Wettbewerben / Veranstalter?
wenn nein, warum nicht?

Wenn es vorzugsweise darum geht, der Industrie oder dem Handel kostenlos Ideen, Motive oder sogar komplette Fotos durch die Teilnahme zu schenken, kann ich die Ablehnung verstehen. Es gibt aber auch andere Initiatoren.
Wäre es evtl. für die Gruppe interessant, sich einmal gemeinsam mit einer Wettbewerbsaufgabe zu beschäftigen?

Grüße,
Paul
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Georg Keller
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Georg Keller »

Moin,
so dann gebe ich mal meinen Kommentar dazu ab.

Ich glaube ich habe keine Lust an Fotowettbewerben teilzunehmen, ja es gibt sie aber aus meiner Sicht ist an der Challenge etwas faul.

a) Was passiert mit den Bildern und Motivation?
Ich stelle mal die These auf, der Veranstalter welcher ansatzweise gescheite Preise bietet will etwas mit den Bildern machen und muss auf diese Art nicht bei einem Stock Foto anbieter shoppen gehen ;-) - lässt die Community für sich arbeiten - abstimmen und gibt als Preis dann etwas heraus.

b) Ein Wettbewerb mit Kunststücken?
Hmmm, Kunst liegt doch im Auge des Betrachters - oder (doch) nicht. Ich fotografiere nicht um monetäre Ziele zu erreichen, sondern weil es mir persönlich gefällt und mir Spaß macht. Bei einem Wettbewerb verstehe ich eher konkrete Fakten die zu einer Bewertung führen. Ist das bei den allgeimein bekannten Wettbewerben immer der Fall oder sind da nicht einige "soft facts" doch (auch) wichtig und dann zum Erfolg führen?

c) Nun bin ich auch in ein paar Fotogruppen bei FB und Co ..... da gibt es Monatsaktionen - ist das nicht auch ein Wettbewerb?
Ja und nein. Letztendlich gibt es hier neben likes, Anerkennung, gute und schlechte Kommentare ..... keine geldwerten Vorteile. Der Zweck dieser Aktivität dient der Förderung von Aktivität, dem probieren, dem Horizont erweitern. Dem einen und anderen vielleicht auch um die meisten likes zu bekommen - das ist mir persönlich aber egal.

Also halte ich es mit Fotowettbewerben wie mit Fotowalks .... ich brauche sie nicht und wenn ich nicht dabei bin schadet es den anderen auch nicht. Aber die Ergebnisse schau ich mir gern mal an, wenn es es sich ergibt und das Thema mich interessiert.
Manchmal kann man sich die Themen/Aufgaben der vergangenen Events herunterladen und sich der Herausforderung im Nachhinein alleine oder in der Gruppe stellen..
.
P.S. Jo - das ist ebenfalls ok
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Silvia Klas.
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Silvia Klas. »

Ja ich habe schon mal an einem Wettbewerb teilgenommen. Das Fotofachgeschäft bei uns im Ort hat dazu aufgerufen. Fotos aus dem Ort konnten eingereicht werden und aus den Gewinnerbildern wurde ein Fotokalender erstellt. Die Gewinner bekamen je einen überreicht. Hat Spaß gemacht.
Paul
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Paul »

Auch, wenn der Kalender nach einem Orts-Fotowettbewerb anschließend noch zum Kauf angeboten wurde, ist damit sicherlich niemand reicher geworden.
Das Fotofachgeschäft hat sich damit wieder einmal ins Gespräch gebracht, kann über die Laufzeit des Wettbewerbs durch Veröffentlichungen der bereits eingereichten Fotos immer wieder neue Aufmerksamkeit erreichen und wenn manche Fotos gut sind, dann wollen einige Interessierte sicherlich nacheifern und kaufen vielleicht eine bessere Kamera oder ein neues Objektiv. Das Ganze für das Fotogeschäft mit einem überschaubaren Aufwand für die Gewinnerpreise. Weil aber alle Teilnehmenden daran ihren Spaß haben, finde ich das gut.

Unfair finde ich Fotowettbewerbe, bei denen Produkthersteller die Aufgabenstellung für Werbung ihrer Erzeugnisse oder auch Lebens- oder Alltagssituationen erwarten, in denen ihre Produkte angewendet werden können. Für geringe Preisgelder erhalten sie eine Fülle an Ideen und oft auch richtig gut umgesetzte Fotos. Ohne viel Geld für eine Werbeagentur auszugeben. Auch alle anderen Teilnehmer, die nicht unter den Preisträgern sind, haben ihre Rechte am eigenen Foto auf Dauer übertragen. Im schlimmsten Fall werden die Fotos und Ideen auch noch an Dritte weitergegeben.

Ich habe heute auf Anfrage der Biostation / Rieselfelder Windel mehrere Fotos zur Nutzung für das Programmheft und Flyer 2019 gegeben. Dafür gibt es zwar keinen Preis, aber dennoch beteilige ich mich gerne an der positiven Darstellung der Rieselfelder. Die haben es verdient.
Paul
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Silvia Klas.
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Silvia Klas. »

Bei dem Wettbewerb haben nur Gelegenheitsknipser mitgemacht. Die meisten Fotos sind nur durchschnittlich. Auch meins. Also von großem Gewinn für den Händler daran glaub ich nicht. Er hat dadurch eine Marktanalyse gemacht und sich ins Gespräch gebracht. Die 10 oder 20 verkauften Kalander werden ihn nicht reicher gemacht haben. Als ich damals mitgemacht habe war es eine Herausvorderung mit Spaß verbunden. Bis dahin hatte ich noch keinen Kontakt zu anderen Fotografen. Es hat auch motiviert weiter mit dem Hobby zu machen. Es ist doch ein gutes Gefühl wenn es ein paar Anderen auch gefällt.
Paul
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Paul »

@ Sven: mit deiner Betrachtungsweise hast du im Grunde Recht – es ist der gleiche Vorgang. Dennoch spielt die Ebene und zwischenzeitliche „Mitnahme der Beteiligten“ dabei für mein Empfinden eine Rolle.
Und natürlich ist die Überlassung der Fotos für die Rieselfelder etwas ganz anderes, weil ich mich diesem Naturschutzgebiet und deren Betreuern sehr verbunden fühle.

Ich beobachte Wettbewerbe gerne und sehe mir die Ergebnisse an. Manchmal werden auch die Juroren vorgestellt, deren eigene Fotos mit etwas Recherche im Netz dann auch angesehen werden können. Weil man im Verlauf des Wettbewerbs auch schon seine eigenen Favoriten hat, ist man umso erstaunter, wenn es plötzlich in eine ganz andere Richtung geht. Sehr oft kann ich die Platzierungen dann nicht nachvollziehen. Natürlich vergleicht man seine eigenen Fotos dann auch mit den Platzierungen – aber den Vergleich nimmt man selbst vor.
Natürlich findet man es gut, wenn die eigenen Fotos auch anderen gefallen. Wobei ich aber weiß, dass dasselbe Foto von unterschiedlichen Juroren oder auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten different beurteilt wird. Wer bestimmt, wo Kunst anfängt oder Kitsch besteht?

Etwas genervt fühle ich mich, wenn ein Promi auf einmal die Fotografie für sich entdeckt und von irgendwelchen Begleitern hochgejubelt wird. Wahrscheinlich wird meine Betrachtung der Promi-Fotos auch von den (meiner Meinung nach) maßgeblich bevorteilten Umständen begleitet. Da sträubt sich dann alles in mir, da zählt für mich nicht nur das Ergebnis. Obwohl ich keine Ahnung habe, wie groß der Mitarbeiterstab und ausgeprägt das Equipment ist (das evtl. auch noch von einem namhaften Kamerahersteller gesponsert wird), bevor der Hauptakteur den Auslöser betätigt.
Anderen Nicht-Promis gelingen auch fantastische Fotos unter schwierigeren Bedingungen, erlangen damit jedoch nur wenig oder nicht die Aufmerksamkeit des Publikums.

Ich habe die Fotos von Bryan Adams gesehen. Starke, beeindruckende Fotos von gezeichneten, ehrlichen Darstellern.
Die Idee, die Auswirkungen des Krieges abzulichten, hatten andere auch und haben es auch umgesetzt. Den meisten fehlte jedoch der bekannte Name zur Beachtung.

Früher war ich ein großer Fan des Nikon Contest. Wobei ich mich aber jedes Jahr über die meisten Platzierungen aufgeregt habe. Heute muss ich feststellen, dass ich trotz erweiterter Kenntnisse und allgemeiner Erfahrungen noch immer so denke. Wobei ich mich nicht für lernresistent halte.
Grundsätzlich kann aber jeder für sich bestimmen, was er tut oder lässt, gut oder weniger gut findet und unterstützt oder ignoriert.
Vielleicht bin ich aber auch nur ein typischer Westfale = stur.

Paul
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Silvia Klas.
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Silvia Klas. »

Sehr schön geschrieben Sven. Ich stimme dir voll zu. Ich glaube aber auch das es normal ist das man seine Leidenschaft teilen will. Deshalb haben wir uns ja auch zusammen getan. Zeigen austauschen diskutieren seinen Horizont erweitern und das ganze mit viel Spaß an der Sache :-)
Paul
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Paul »

Hallo zusammen,

ich denke, dass meine Frage zum Verhältnis zu Fotowettbewerben eine Antwort auf emotionaler und sachlicher Ebene erhalten hat. Im Verlauf der Diskussion habe ich mehrfach daran gedacht, dass ich eigentlich für mich selbst fotografiere und das endgültige Bild auch nach eigener subjektiver Meinung fertigstelle. Zustimmung von außen ist erfreulich, letztlich aber nicht entscheidend. Dem Fazit von Sven ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen - das stimmt genau so!

Vielen Dank für eure Beteiligung,

Paul
Paul
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Paul »

„Ein Zeichen für den Frieden setzen“ lautet das Thema des Felix Schoeller Photo Award. Neben den Kategorien Portrait- und sogar Modefotografie gibt es auch eine Sparte „Landschaft / Natur“, die mir am ehesten liegen würde.

In der Natur geht es nach dem Grundsatz „Fressen und gefressen werden“ meist etwas rauer zu. Nur bei den Tierkindern ist es vorübergehend anders, bis sie von ihren Eltern gelernt haben, dass ihr eigenes Leben zukünftig davon abhängt. Und das Thema Natur wird wahrscheinlich eher mit den Natur-Katastrophen, den Betroffenen und deren Helfern erfüllt werden.
Harmonie ist bei diesem Wettbewerb wahrscheinlich eher nicht gefragt, sondern mehr das Wach- und Aufrüttelnde.
Es ist ja noch Zeit, darüber nachzudenken, ob man etwas zu diesem anspruchsvollen Thema umsetzen könnte.
Bis dahin überlasse ich meinen drei Raben das Feld…

Paul
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Frieden...
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Paul
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Re: Fotowettbewerbe

Beitrag von Paul »

...und wer lesen kann, ist im Vorteil.
Bei dem von Sven mitgeteilten Wettbewerb dürfen Normalos lt. Teilnahmebedingungen nicht einreichen.
Profifotografen und Nachwuchsfotografen, die bestimmte Bedingungen erfüllen, sind die gewünschten Kandidaten.

Also doch weiter aus reiner Freude und ohne Leistungsdruck nur für sich fotografieren....

Grüße,
Paul
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