Hallo Paul,
die Frage finde ich gar nicht so schlecht, "
Was macht eigentlich ein gutes Foto aus?"
Da sind die "berühmten Fotografen" (
die ich alle nicht kenne, hast Du bestimmt schon mitbekommen, ich bin da etwas anders gestrickt, ich habe auch keine Vorbilder und will auch nicht wie jemand anderes Fotografieren), die GUTE Fotos machen.
Da gibt es die 2/3 Regel, welche hilft ein gutes Foto zu machen. Da gibt es positive und negative Linien, da gibt es Farben oder s/w, da gibt es Schärfeverläufe, unterschiedliche Lichtszenarien wie High- oder Lowkey, .... und vieles mehr. Wer sich an diese Guidelines hält macht jetzt automatisch GUTE Fotos? Wenn er das versucht wird er das Ziel
nie erreichen!
Für mich ist ein gutes Foto ein Bild, welches bei mir im Kopf eine Reaktion auslöst. Die kann positiv oder negativ sein. Die Grenzen dabei sind fließend. Für mich sind Bilder mit positiver Reaktion eher die bevorzugten (ich sage jetzt bewusst nicht gut oder schlecht).
Ein Beispiel:
Bilder mit lachenden Personen in einer Gruppe lösen bei mir eher eine positivere Wirkung aus, als Bild von Kriegsberichterstattern mit blutenden Menschen und fehlenden Gliedmaßen. Es interessiert mich überhaupt nicht wer dieses Bild gemacht hat. (
Namen kann ich mir da sowieso nicht merken )
Mein Motivation zu fotografieren ist einfach die Faszination was man mit Bildern machen, ausdrücken und festhalten kann und zeigt auch einfach nur meine Sicht auf die Dinge zu dem Zeitpunkt des shoots. Ob ich das nun gut finde oder nicht entscheidet sich zu 99% der Bilder in einem Bruchteil einer Sekunde. Das sind so dermassen viele und unterschiedliche Kriterien die da zusammenlaufen, die kann ich gar nicht wirklich aufzählen und auch nicht in Worte fassen.
Natürlich ändert sich diese Wahrnehmung auch. Bilder die heute "off topic" sind, sind vielleicht in 10 Jahren absolute Chartstürmer?
Auch hier ein Beispiel:
Wenn ich mit meinen Eltern Fotos aus Ihrer Jugendzeit betrachtet habe, so haben sie diese Fotos vor 30 jahren gar nicht als so "wertvoll" angesehen. Heute ist diese Wahrnehmung ganz anders. Heute sind das für diese Personen "gute" und wertvolle Fotos. Das gilt dann aber auch für Personen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und dieses mit der Zeit und mit der Situation auf dem Bild verbinden.
Das bedeutet, die Wahrnehmung ist fließend. Bei mir ist das mit s/w Bildern so. Flapsig gesagt, ich mag s/w gar nicht! Ich persönlich finde auch die akademische Diskussion ob das Bild mit oder ohne Farbe eine Wirkung hat langweilig (für mich überflüssig). Farbe transportiert so dermaßen viel Informationen und Mehrdimensionalität in ein Bild auf die ich in der Regel gar nicht verzichten mag. Ein Bild welches ich erstmalig in color gesehen habe werde ich vielfach in s/w nicht besser finden. Besser ist dann meine Wahrnehmung von mag ich oder nicht. Dennoch habe ich versucht und mache ich auch bestimmt zukünftig s/w Bilder um es zu versuchen, zu experimentieren, .... und natürlich gibt es Ausnahmen zu dieser Regel.
Dann kommt da noch der Herdentrieb des Menschen. Populäre Bilder sind immer auch gut oder? Wie ist das mit den Millionen von Selfies, sind das jetzt gute Bilder? Wie ist das mit den abstrakten Wassertropfen, da hatte doch mal jemand ein coole Idee und dann wird es optimiert ... und motiert zu etwas anderem. Trends spielen eine wahnsinne Rolle dabei auf dem Weg zum "guten" Bild. Niemand kann sich davon freisprechen, genausowenig das er von Werbung beeinflusst wird. Genauso beeinflussen Trends und aktuelle Situationen die Wahrnehmung von gut und nicht gut. Warum kommen so viele Mädels auf die Idee als Model zu agieren, hat nicht Heidi Klum hier auch etwas dazu geleistet? Warum sind auf einmal "Mehlshootings" gute Bilder? (Nachdem es bei Heidi in der Sendung war ...)
Letztendlich kommt noch meine Situation dazu. Ich kann völlig ungezwungen mit dem Thema Fotografieren umgehen, denn es ist für mich ein Hobby. Das ist eine Freiheit die ich mir leiste. Das ist auch eine kommerzielle Sicht, denn Hobbies kosten Geld und bringen kein Geld. Sobald jemand etwas professionell macht, impliziert es er wird bezahlt und er muss das tun wofür er bezahlt wird. Dann ist es vorbei mit der Freiheit! Deswegen mache ich u.a. keine Hochzeitsfotografie etc. auch hier gibt es Ausnahmen, nämlich dort wo ich das machen kann was ich möchte und ganz klar ist, das die Erwartung desjenigen der die Bilder bekommt eine Teilmenge meiner Erwartung ist. Und auch hier gibt es Ausnahmen, wenn jemand meint er muss für das was ich mache mir Geld geben lehne ich das nicht ab. Deswegen bin ich aber nicht professionell, denn dann ist es eher ein "Glückstreffer". Professionell bedeutet für mich neben der Bezahlung auch die konkrete Absicht damit Gewinn zu erziehlen.
Wenn ich jetzt zu deinem Vorschlag mal zu diskutieren was ein gutes Foto ausmacht zurückkomme, das ist eine gute Idee. Ein Fragment meiner Meinung habe ich ja bereits oben niedergeschrieben...
Thema Qualität der Bilder in der FC:
Hmmm, vielleicht sollte ich es einmal konkreter machen. Es ist für mich nicht die Qualität der Bilder, es ist die Art wie ich die FC nutze. Ich habe einen Job der mit Internet, Remote working, ... und diesem ganzen Neumodernen Kram zusammen hängt. Dabei nutze ich Notebook, Handy (manchmal Tablet) quasi fast permanet. Im Urlaub bleiben dann die Firmensachen mal aus, generell ändert sich aber nix. FC hat es verpennt hier eine gescheite App auf den Markt zu bringen und ist auch nicht in der Lage Bilder entsprechend hochzuladen wie zum Beispiel bei 500px.com. Meine Fotos sind alle mit Tags versehen die u.a. sogar die Position beinhalten. Wenn ich nun Bilder bei 500px.com einstelle kann ich einen kompletten Upload machen ohne auch nur eine Irsinnige manuelle Eingabe zu machen. Zudem gibt es bei 500px.com meiner Wahrnehmung nach für mich ansprechendere und spannendere Bilder als in der FC. 500px.com ist einfach anders aufgestellt und für meine Bedürfnisse passender. Es gibt für ähnliches Geld deutlich mehr passende Leistung für mich, keine Restriktionen auf Uploads / Woche etc. Dabei ist 500px.com nicht das allerheilmittel und auch nicht die Lösung aller Probleme, auch nicht der Ersatz für FC. Es ist einfach eine andere Plattform die ich in diesem Moment mehr schätze als FC. Gleiches gilt übrigens für Model-Kartei, auch das ist für mich eine Dienstleistungsplattform oder besser Werkzeug um mein Hobby auszuüben und das zu tun wo ich im Moment einfach Bock drauf habe, Peoplefotografie. In der FC finde ich kein Model für ein shooting. Die Funktion gibt es dort aber das ist wohl eher nix für mich
Anonym Bilder sammeln und bewerten beim Stammtisch:
Das hat Charme, ich spinn mal weiter. Wir organisieren einen Stammtisch Contest der wie folgt ausschaut.
1. Jeder kann eine beliebige Anzahl an Bilder einreichen, Thema, .... völlig egal
2. Damit es Anonym bleibt mache ich eine Mailadresse auf ein Verzeichnis wo die Bilder eingesehen werden können -> Die Adresse ist
dl4yde-admin+fc-bielefeld-04-06@hidrive.strato.com bevor die Bilder dort reingeladen werden sollten alle EXIF Daten und Urheber Daten aus den Bildern entfernt werden. Sonst ist es mit Anonym schnell vorbei
3. Jeder kann sich die Bilder dort ansehen und sich Gedanken zu den Bildern machen -> Hier der Link dorthin.
https://www.hidrive.strato.com/share/vj.blfavk6#$/
4. Beim Stammtisch sprechen wir die Bilder durch schauen mal was damit passiert
Ich hab es mal vorbereitet, die Links und Mailadressen sind aktiv. Also wegen mir können wir loslegen.