Hallo Paul,
die Erstellung der Fotos ist immer eine Momentaufnahme einer Situation - das ist auch gut so. Die Reflektion der Ergebnisse im Nachhinein ist eine gute Basis für Weiterentwicklung, Inspiration und Anregung für die Zukunft.
Bei der Fotografie von Personen ist das Ergebnis immer auch ein Ergebnis von emotioneller Interaktion zwischen Model und Fotograf. Das ist ein Grund warum ich das mache. Man bekommt von dem Objekt ein direktes Feedback. Das kann ein Gesichtsausdruck oder verbale Kommunikation sein. Fakt ist - ein Feedback kommt immer sobald man das Ergebnis auf dem Display der Kamera oder auf dem Monitor am PC sieht. Diese emotionale Reaktion spiegelt sich darin wenn man bespricht wie diese Situation sein kann, wo dieses sein kann. Die beiden Mädels dachten bei dieser Situation, Bildidee übrigens an "Entführung, Gefängnis, eingesperrt sein, Gefahr, .....". Das hat mich ebenfalls etwas überrascht. Das war komplett anders als meine Assoziation.
Bei dieser Variante war die Version mit Dariia prinzipiell die Basis. Model und Begleitperson kannten das Bild nicht, hab es auch nicht gezeigt. Ziel war es die Schattierung der Rolladen als Element zu nutzen und natürlich die Requesiten. Ich hatte es zu Hause probiert und da war es sehr schwer, weil ich nicht den richtigen Lichtformer verwendet hatte, bzw. nicht hatte. Das ist jetzt anders.
Bei diesem Bild sind wir wie folgt vorgegangen:
a) Rolladen vor schwarzem Hintergrund aufgebaut und die Streifen mit dem Blitz erzeugt bis es so war wie wir es haben wollten. Der Bildausschnitt ist ein spannendes Thema. Hier mehr von der Jalousie zu zeigen zerstört das Bild und macht die Wirkung kaputt. Das wollten wir alle so nicht, weil wir es nicht mochten und weil es auch gar nicht geht. Die Jalousie ist komplett auf dem Bild drauf.
b) In Bild 1459/1460 siehst Du einen engeren Schnitt. Das ist zwar ok aber nicht das wir mochten. Im weiteren verlauf haben wir dann den Schnitt erweitert. Dadurch bekommt man einen schwarzen Hintergrund links und im Bild fehlt tiefe. So wie es ist - fehlt die Spannung.
c) Dann kam der Hintergrund ins Spiel. Dieser erzeugt Tiefe und Raum - gibt dem Bild etwas Geschichte. (so ab 1482). Ab da fing das Bild an so zu werden das wir es mochten.
d) Nun hatte der Hintergrund eine Lampe und auch die Wirkung auf dem Hintergrund mit der Beleuchtung war schlüssig und passte zum Bild.
e) Das bläuliche und Schatten ... nun ja, Du hast nun etwas Hintergrundwissen zur Umgebung. Dem nicht kundigen Betrachter wird es schwer fallen diese Details einzusortieren oder zu erkennen. Das sind schon ein paar feine Details die in Richtung Verbesserung in einer neuen Version noch einmal zum Perfektionismus führen können. In der S/W Version fällt das übrigens nicht so auf.
Zum nachvollziehen habe ich mal die Bilder als PDF angehängt und auch den Setaufbau als Bild, allerdings ist der Hintergrund schon abgehängt.
Die Bilder in der PDF sind alle out of cam
- Setaufbau